CLIO Herbst-Programm 2024
Weiter unten finden Sie zudem Hinweise auf CLIO-Neuerscheinungen
Aktuelles Programm zum Download hier (pdf)
Mit der Veröffentlichung der Erinnerungen der Mürzzuschlager Jüdin Herta Reich mit dem Titel „Zwei Tage Zeit“ haben wir vor 25 Jahren das erste Buch in unserer Bibliothek der Erinnerungen vorgelegt. Seit damals sind weitere Erinnerungen von Verfolgten bzw. Widerstandskämpfern erschienen, dazu noch längst vergessene bzw. teilweise unveröffentlichte Texte sowie Erzählungen und Romane, die den Blick in die jüngste Vergangenheit werfen. Vor allem aber haben wir in den letzten Jahrzehnten Bücher herausgegeben, die sich mit verschiedenen Aspekten der Zeitgeschichte in Österreich, vor allem aber in der Steiermark befassten. Für einige dieser Bücher haben die AutorInnen Preise und Auszeichnungen bekommen.
Nachdem unsere Veranstaltungen – Ausstellung, Vorträge, Lesungen usw. – aus Anlass der 90. Wiederkehr der bürgerkriegsähnlichen Auseinandersetzungen im Jahr 1934 bislang vor allem unter den Themenschwerpunkten „Preis und Wert der Demokratie“ und „Erinnern“ standen, wollen wir im Herbst nun einige unserer Neuerscheinungen vorstellen, die teilweise das Ergebnis von langjährigen Forschungsarbeiten zu unseren Schwerpunktthemen sind.
Daneben gibt es aber im Herbst aber auch andere Veranstaltungen wie Rundgänge, Vorträge und Lesungen.
DEZEMBER
Jüdische Reaktionen auf die nationalsozialistische Verfolgung
Buchpräsentation
Das reich bebilderte Buch zeigt an Hand von Dokumenten die Reaktionen der jüdischen Bevölkerung auf die Verfolgungsmaßnahmen der Nationalsozialisten vom „Anschluss“ im März 1938 bis zum Beginn der großen Deportationen im Oktober 1941. Dabei werden die Jüdinnen und Juden nicht als passive Opfer, sondern als um ihr Überleben kämpfende Bevölkerungsgruppe vorgestellt. Neben dem individuellen Überlebenskampf befasst sich das Buch auch mit den Aktivitäten der jüdischen Gemeinden. Gerade die Funktionäre der kleinen Provinzgemeinden machten die Befreiung der Gemeindemitglieder aus Gestapo- oder KZ-Haft sowie die Suche nach Auswanderungsmöglichkeiten zu ihrem persönlichen Anliegen. Nach der Zerstörung der 32 jüdischen Gemeinden in der Provinz gab es jüdisches Leben nur mehr in Wien, sieht man von vereinzelten Jüdinnen und Juden ab, die mit nichtjüdischen PartnerInnen verheiratet waren und daher nicht vertrieben wurden.
Buchpräsentation:
Dieter J. Hecht und Eleonore Lappin-Eppel (Historiker:in, Akademie der Wissenschaften, Wien)
Moderation: Gerald Lamprecht (Centrum für Jüdische Studien der Universität Graz)
Donnerstag, 12. Dezember 2024, 18.30 Uhr
Jüdisches Museum der Stadt Wien, Dorotheergasse 11, 1010 Wien
Eine Veranstaltung des Jüdischen Museums der Stadt Wien und des Dokumentationsarchivs des österreichischen Widerstands
JÄNNER 2025
Transit Lissabon
Lesung
Der Roman Transit Lissabon folgt einer Gruppe von Freunden auf der Flucht: Ava, schauspielernde Wienerin mit Berlinerfahrung. Billy, Berliner Autor, der nach einem Eklat wegen seines provokanten Theaterstücks die Stadt verlassen musste. Conrad, Möchtegern-Intellektueller und Frauenheld, Avas Freund in Wien, der sich in der Not als zupackender Helfer entpuppt. Beide Männer sind in Ava verliebt, mit geringem Erfolg.
In Paris bewegen sie sich in Künstlerkreisen, verkehren mit Joseph Roth, Franz Werfel und Max Ophüls, schreiben in Cafés, diskutieren in Restaurants oder im Jardin du Luxembourg. Bis die Franzosen den Deutschen nicht mehr standhalten und die Freunde über gefährliche Wege nach Lissabon gelangen, um eine Passage nach Übersee zu ergattern. Das bange Warten beginnt …
„Zuletzt hat Herta Müller eindringlich ausgeführt, dass jene, die ins Exil gezwungen wurden von den Nazis, zu wenig Beachtung in der Erinnerungskultur finden: Sabine Scholls neuer Roman Transit Lissabon belegt dies auf ebenso eindringliche Weise.“ (Katja Gasser)
Sabine Scholl (Schriftstellerin)
Moderation: Agnes Altzieber, Heimo Halbrainer
Dienstag, 28. Jänner 2025, 19.00 Uhr
Literaturhaushaus Graz, Elisabethstraße 30, 8010 Graz
Eine Veranstaltung des Literaturhaus Graz in Kooperation mit CLIO
Neue CLIO Bücher 2024
Verlagsprogramm zum Download hier (pdf)
Bitte bestellen Sie per Email oder Fax (0316/72 00 51).
Karl Wimmler
Nach Odessa. Die Formierte Gesellschaft reloaded.
180 S. geb., (ISBN: 978-3-903425-19-4)
Euro 20,00
Ausgehend von mehreren Reisen in die Ukraine seit 2003 nähert sich der Autor den Themen Faschismus, Demokratie, Werte und Propaganda, auch Ökonomie. Er diagnostiziert eine oberflächliche und mangelhafte Analyse des Faschismus in Vergangenheit und Gegenwart. Und er erinnert an das in den 60er Jahren des 20. Jahrhunderts entwickelte, heute vergessene Programm einer „Formierten Gesellschaft“. Dessen Grundprinzipien, so seine Diagnose, werden heute weitgehend durchgesetzt.
Ernst Fischer
So kann man nicht leben!
Hrsg. und mit einem Nachwort von Jürgen Egyptien.
246 S. geb., (ISBN: 978-3-903425-15-6)
Euro 25,00
Ende der 1920er-Jahre schrieb Ernst Fischer mit „So kann man nicht leben!“ einen Schlüsselroman zu Graz in den Zwanzigern, der damals nicht erscheinen konnte. In seinen Erinnerungen meinte Fischer: „Dann kam Hitler dem Roman zuvor. Das Manuskript ist in der Emigration verlorengegangen.“ Dem ist nicht so. Anlässlich seines 125. Geburtstag erscheint das Buch mit fast hundertjähriger Verspätung doch noch.
Heimo Halbrainer
Todesurteile. Vergessene Verbrechen der NS-Justiz in der Steiermark.
280 S. geb (ISBN 978-3-902542-97-7)
Euro 29,00
In der Steiermark tagten während der Zeit des Nationalsozialismus verschiedenste Sondergerichte. Sie dienten den Nationalsozialisten aber nicht nur zur Bekämpfung der politischen Gegner:innen, sondern auch zur Durchsetzung ihrer ordnungspolitischen Vorstellungen und zur „Ausrottung“ rückfällig gewordener Straftäter und sonstiger Täter, die gegen „das gesunde Volksempfinden“ verstießen und daher aus der „Volksgemeinschaft“ ausgeschieden wurden sollten. Über 280 Todesurteile waren die Folge, über die nach 1945 genauso der Mantel des Schweigens gebreitet wurde, wie über die NS-Richter und Staatsanwälte.
Hans-Joachim Hahn
Masken, Codes und Projektionsfiguren. Populärkulturelle Verhandlungen des ‚Jüdischen‘
172 S. geb. (ISBN: 978-3-903425-03-3)
Euro 18,00
Die Studie analysiert exemplarische populärkulturelle Darstellungen des ‚Jüdischen‘ im europäischen Raum und den Vereinigten Staaten aus der Zeit etwa von 1920–1950 im Lichte zeitgenössischer theoretischer Reflexionen u. a. von Hannah Arendt, Helmuth Plessner sowie Max Horkheimer und Theodor W. Adorno. Während die theoretische Reflexion dieser historischen Auseinandersetzungen mit massen- oder populärkulturellen Produkten in unterschiedlichem Maße um die drei im Titel genannten Begriffe Maske, Codes und Projektionsfiguren kreist, eignet allen drei Begriffen neben der historisch-diskursiven auch eine analytische Dimension, die im Zusammenspiel mit weiteren theoretischen Ansätzen zur Analyse des konkreten Materials genutzt wird.
Karl Reder
Tod an der Schwelle zur Freiheit. Das Zuchthaus Stein an der Donau während der Zeit des Nationalsozialismus und die Ermordung von Häftlingen im April 1945
544 S. geb., (ISBN: 978-3-903425-20-0)
Euro 35,00
Das Buch liefert einen ersten Einblick in das größte Zuchthaus während der Zeit des Nationalsozialismus im ehemaligen Österreich und geht dem „Massaker im Zuchthaus Stein“ und der Ermordung von Justizhäftlingen im Raum Krems an der Donau im April 1945 nach. Bis zu 500 Insassen verloren dabei an der Schwelle zur Freiheit ihr Leben. Die Frage, wie mit diesen Verbrechen in der Zweiten Republik seitens der Justiz aber auch der Gesellschaft umgegangen wurde, ergänzt diese Studie über ein lang verdrängtes Kapitel jüngerer Zeitgeschichte.
Herbert Eichholzer
Blaupause. Hrsg.: Heimo Halbrainer, Gerhild Illmaier, Alexandra Riewe
200 S., geb. (ISBN: 978-3-903425-21-7)
Euro 31,00
Eine Ausstellung von eisenerZ*ART im ehemaligen Frisiersalon in dem von Herbert Eichholzer 1936 geplanten Haus Brutmann in Eisenerz in den Jahren 2022/23 widmete sich neben der Geschichte des Hauses Brutmann vor allem dem Leben und Werk des Grazer Architekten. Im Rahmen dieser neuerlichen Auseinandersetzung mit Eichholzer entstand das Buch „Herbert Eichholzer: BLAUPAUSE“, dessen Titel nicht nur auf das Werkzeug des Architekten rekurriert, sondern auch als Metapher für die vielfältigen thematischen Überblendungen persönlicher Biografien und kollektiver Ereignisse und natürlich nicht zuletzt als Bezeichnung für ein Vorbild steht.
Im Buch finden sich neben historischen Beiträgen von Herbert Eichholzer und Herbert Feuerlöscher Texte zum Leben und Werk Eichholzers von Günter Eichberger, Günter Eisenhut, Heimo Halbrainer, Gerhild Illmaier, Alexandra Riewe, Antje Senarclens de Grancy, Christian Teissl, Erika Thümmel und Karin Tschavgova.
Sabine Christian, Joachim Hainzl, Heimo Halbrainer
100 Jahre Stadt Kapfenberg
196 S. geb., (ISBN: 978-3-903425-24-8)
Euro 20,00
Im Jahr 2024 wird die Stadt Kapfenberg 100 Jahre alt – oder jung. Ein Rückblick auf die Vergangenheit der drittgrößten Stadt der Steiermark, die – mit Ausnahme der beiden diktatorischen Regime in der Zeit von 1934 bis 1945 – immer von der Sozialdemokratie regiert wurde. Nicht in klassischer Form einer Chronik, sondern anhand der Themenschwerpunkte STADTWACHSTUM, POLITIK, WIDERSTAND, INDUSTRIE, FRAUEN, WOHNEN, BILDUNG, KULTUR, SPORT und SOZIALES skizziert das Buch, wie sich diese Stadt nachhaltig entwickelt hat und was sie heute prägt.
Heinz Schubert / Ernst-Christian Gerhold (Hg.)
Evangelisch in Graz. 200 Jahre Heilandskirche
Geb. 472 Seiten mit zahlr. Abb. (ISBN: 978-3-903425-22-4)
Euro 29,00
1821 wurde, 200 Jahre nach der Gegenreformation, die erste evangelische Pfarrgemeinde in Graz gegründet. Drei Jahre später, am 10. Oktober 1824, wurde die heutige Heilandskirche nach den Bestimmungen des Toleranzpatents als schlichtes Bethaus ohne Kirchenfenster, Turm und Glocken eingeweiht. Eine „richtige Kirche“ wurde das Gebäude erst in den Jahren 1853/54.
Zum Jubiläumsjahr 2024 erscheint eine reich bebilderte Festschrift, die die Leserinnen und Leser auf eine spannende Reise durch die Geschichte einlädt von der Vorgeschichte im 16. Jahrhundert über die Toleranz- und Gründungszeit im frühen 19. Jahrhundert bis in die Gegenwart.
Beiträge lieferten dafür u.a. die Herausgeber Heinz Schubert und Ernst-Christian Gerhold, die Kunsthistorikerin Wiltraud Resch, Historiker wie Karl Schwarz und Karl-Reinhart Trauner, Heimo Halbrainer, Leopold Toifl, Gottfried Allmer sowie eine Reihe von ZeitzeugInnen.
Dieter J. Hecht / Eleonore Lappin-Eppel (Hg.)
Jüdische Reaktionen auf die nationalsozialistische Verfolgung: Quellenedition zur Verfolgung, Vertreibung und Selbstbehauptung der jüdischen Bevölkerung Österreichs 1938–1941
Geb., 400 S., mit zahlr. Fotos (ISBN: 978-3-903425-16-3)
Euro 35,00
Das Buch zeigt die Reaktionen der jüdischen Bevölkerung auf die Verfolgungsmaßnahmen der Nationalsozialisten vom „Anschluss“ im März 1938 bis zum Beginn der großen Deportationen im Oktober 1941. Dabei werden die Jüdinnen und Juden nicht als passive Opfer, sondern als um ihr Überleben kämpfende Bevölkerungsgruppe vorgestellt. Neben dem individuellen Überlebenskampf befasst sich das Buch auch mit den Aktivitäten der jüdischen Gemeinden. Gerade die Funktionäre der kleinen Provinzgemeinden machten die Befreiung der Gemeindemitglieder aus Gestapo- oder KZ-Haft sowie die Suche nach Auswanderungsmöglichkeiten zu ihrem persönlichen Anliegen. Nach der Zerstörung der 32 jüdischen Gemeinden in der Provinz gab es jüdisches Leben nur mehr in Wien, sieht man von vereinzelten Jüdinnen und Juden ab, die mit nichtjüdischen Partner:innen verheiratet waren und daher nicht vertrieben wurden.
Heimo Halbrainer / Gerald Lamprecht (Hg.)
Jüdischer Lend. Eine Spurensuche
Geb. 248 Seiten mit zahlr. Fotos (ISBN: 978-3-903425-18-7)
Euro 25,00
Die ersten Spuren jüdischen Lebens in Graz Mitte des 19. Jahrhunderts finden sich fast ausschließlich in der Murvorstadt, in Lend und Gries. So wurden in Gasthäusern in Lend im 19. Jahrhundert erste Gottesdienste gefeiert und eine jüdische Volksschule etabliert. Zudem entstanden hier jüdische Vereine. Hier und im angrenzenden Bezirk Gries ließ sich in der Frühphase der jüdischen Gemeinde die Hälfte aller Jüdinnen und Juden von Graz nieder, von wo aus sie ihrem Gewerbe nachgingen und in den nächsten Jahrzehnten Betriebe ansiedelten. In den Jahren 1938/39 wurde auch aus Lend die gesamte jüdische Bevölkerung vertrieben, nachdem sie zuvor im Zuge der „Arisierung“ beraubt worden war. Nur wenige kehrten nach 1945 hierher zurück und beteiligten sich am Wiederaufbau der Stadt und der jüdischen Gemeinde. Nach Jahrzehnten des Schweigens dauerte es bis Ende des 20. Jahrhunderts, ehe jüdisches Leben von der Öffentlichkeit wahrgenommen und Erinnerungszeichen – in Form von Stolpersteinen – im Bezirk gesetzt wurden.
Heimo Halbrainer (Hg.)
Die Prenninger. Ein Beitrag zur steirischen Kultur- und Widerstandsgeschichte
Geb. 152 Seiten mit zahlr. Abb. (ISBN: 978-3-903425-11-8)
Euro 28,00
So klein die Ortschaft Prenning im Übelbachtal auch ist, in der steirischen Kulturgeschichte des 20. Jahrhunderts wie auch in der Geschichte des Widerstands spielt sie eine große Rolle. Im Landhaus der Papier- und Pappendeckelfabrik Feuerlöscher, das etwas abseits von der Fabrik in einer wunderschönen Landschaft lag, trafen sich Anna, Herbert und Lily Feuerlöscher in den 1930er-Jahren mit Vertretern der Grazer Sezession, Journalisten und Schriftstellern wie Herbert Eichholzer, Axl Leskoschek, Walter Ritter, Kurt Neumann, Anna-Lülja Simidoff u.a. Überzeugt von ihren demokratischen und sozialkritischen Einstellungen kämpften sie – zum Teil gemeinsam – politisch gegen die reaktionäre Entwicklung Österreichs und verfolgten gleichzeitig als Künstlerinnen und Künstler ihr Projekt der Moderne. Mit der Machtübernahme der Nationalsozialisten mussten einige ins Ausland fliehen, andere blieben hier und wirkten teils führend im Widerstand. Das Buch erzählt die Geschichte dieser Menschen.
Heinz Trenczak
ZEITENBLICKE. Texte und Bilder
Hg. v. Gerhard Fuchs.
Geb., 238 S., mit zahlr. Fotos (ISBN: 978-3-903425-13-2)
Euro 25,00
Heinz Trenczak ist ein Stetiger, ein stetiger Schreiber, stetiger Filmemacher, stetiger Sammler, Beobachter und Betrachter, ein Deadline-Penibler und Ermöglicher, der Mann, der den Leuchtkugelschreiber lieben lernte. Er ist „heinzig“ in der österreichischen und vor allem der Grazer Filmlandschaft. Es ist das Dreieck aus Musik, Film und Fernsehen, das den Rahmen abgibt, in dem er seine Ideen findet, schöpft und speist: ein Cellist, WDR-Fernsehredakteur und filmischer Feldforscher, der sich zu einem Heinz Trenczak vereinigt. (Peter Zach)
Marco Jandl
Erinnerungskultur an der Universität Graz nach 1945. Entwicklungen – Umbrüche – Kontroversen
Geb. 312 Seiten mit zahlr. Abb. (ISBN: 978-3-903425-12-5)
Euro 29,00
Universitäten sind Institutionen, deren Identität und Anerkennung sich vielfach aus ihrer „traditionsreichen Vergangenheit“ speisen. An der Universität Graz wurde dabei nach 1945 sehr spät damit begonnen, sich den weniger „ruhmreichen“ Aspekten der eigenen Geschichte zu stellen. Die Erinnerungspolitik der Nachkriegszeit war geprägt von Marginalisierungen der NS-Zeit, der Pflege des akademischen „Opfermythos“ und einem geistigen „Rückbruch“. ?Im vorgestellten Buch werden die Transformationen des historischen Bewusstseins an der Universität Graz nach 1945 entlang gesellschaftlicher Aufbrüche, denkmalpolitischer Kontroversen, künstlerischer Interventionen und erinnerungspolitischer Zäsuren bis in unsere „digitale“ Gegenwart diskutiert.
Peter Rosegger
Gabriel Mondfels. Ein Jugendleben. Hg. und kommentiert von Hans-Peter Weingand
Geb., 272 Seiten (ISBN: 978-3-903425-10-1)
Euro 24,00
Anlässlich des 180. Geburtstags von Peter Rosegger erscheint mit „Gabriel Mondfels. Ein Jugendleben“ das Erstlingswerk von Peter Rosegger. Dieses hat der steirische Dichter 1867/68 in Graz verfasst.
Kommentiert von Hans-Peter Weingand erscheint sein erstes Buch als sein letztes Buch nun auch im Buchhandel, was sein Verlag zu Roseggers Lebzeiten verboten hat, denn das Waldbauenbub-Image sollte nicht durch brutale Dorfgeschichten und seltsame Liebeskummer-Fantasien beschädigt werden. So erscheint das Buch wie ein Sammelband, in dem Rosegger verschiedene Stile ausprobiert. Der Druck folgt dem handschriftlichen Manuskript aus dem Nachlass. Auch die Covergestaltung dazu ist ein echter Rosegger.
Fred Ohenhen
Ebuwa – Eine Geschichte über Glauben, Aberglauben, Orakel und Traditionen
Geb., 248 Seiten (ISBN 978-3-903425-04-0)
Euro 25,00
Fred Ohenhen erzählt in diesem Buch von einer nigerianischen Frau im vorigen Jahrhundert und verdeutlicht anhand ihrer Lebensgeschichte, wie die traditionelle Gesellschaft in Nigeria – vor allem auf dem Land – funktionierte. Die Erzählung gibt Einblicke in historische Entwicklungen, in die Erziehung von Kindern in Nigeria einst und heute und die Erwartungen der Eltern an sie im Alter. Es geht aber auch um die Rolle der Dorfgemeinschaft und der erweiterten Familie ebenso wie um die Rolle der Ahnen, der Medizin- und Orakelmänner, die sowohl die Gesellschaft als Ganzes als auch individuelle Biografien mitgestalteten und prägten. Man erfährt etwas über alte Traditionen und eine Gedankenwelt, die auch heute noch der eine oder andere mit sich nimmt, wenn er seine Heimat verlässt.
Heimo Halbrainer
Franz Leitner. Kommunist und „Gerechter unter den Völkern“
Geb. 180 Seiten mit zahlr. Abb. (ISBN: 978-3-902542-98-4)
Euro 20,00
„Herr Leitner, wir, beide Unterzeichnende, ehemalige Häftlinge 117.029 und 117.030 im KZ Buchenwald, sind voller Dankbarkeit für Ihre bewundernswerte und erfolgreiche Arbeit im KZ Buchenwald. Wenn jemand es verdient hat von Yad Vashem geehrt zu werden, so sind es Sie, Herr Leitner.“ Das schrieben der damalige Oberrabbiner des Staates, Israel Meir-Lau, und sein Bruder, der ehemalige Botschafter des Staates Israel in den USA, Naphtali Lau-Lavie, 40 Jahre nach der Befreiung in einem Brief an Franz Leitner.
Über die Geschichte der Rettung der Kinder im KZ Buchenwald hinaus wird in dem Buch von Heimo Halbrainer das Leben des 1918 geborenen Franz Leitner von den ersten politischen Aktivitäten in den 1930er-Jahren über den Widerstand gegen Austrofaschismus und Nationalsozialismus bis hin zu seiner Tätigkeit nach 1945 als Vizebürgermeister von Wiener Neustadt und Landtagsabgeordneter in der Steiermark nachgezeichnet.
Franz Stephan Parteder
Liverpool – Donawitz. Gedichte aus einem halben Jahrhundert.
Mit einem Nachwort von Karl Wimmler. Geb. ca. 88 Seiten (ISBN: 978-3-903425-08-8)
Euro 12,00
Ende der 60er, Anfang der 70er Jahre des vergangenen Jahrhunderts war Franz Stephan Parteder ein bekannter Name in der Pop-Musik-Szene. Lange bevor die späteren Größen des Austropop ihre meist in Wiener Mundart vorgetragenen Hits landeten, entstanden seine Nachdichtungen von Songs der Beatles, Kinks und anderer in steirischer Mundart, die unter anderem in der Kleinen Zeitung oder der Arbeiter-Zeitung abgedruckt wurden. Anlässlich seines 75. Geburtstags wird dieser Schatz als ein Stück vergessener steirischer Literaturgeschichte erstmals in Buchform vorgestellt. Ein zweiter Teil umfasst neue auf Hochdeutsch verfasste Gedichte, die eine andere lyrische Saite des Dichters zum Klingen bringen.
Gerald Lamprecht
Muni Weinberg. Das erste Opfer des Münchner Olympia-Attentates 1972. Eine biographische Annäherung / Muni Weinberg. The First Victim of the Munich Olympics Massacre 1972. A Biographical Approach.
Brosch. 64 Seiten mit zahlr. Abb. (ISBN 978-3-903425-02-6)
Euro 9,00
Der Terroranschlag während der Olympischen Spiele 1972 in München jährt sich 2022 zum 50. Mal: In Erinnerung an die zwölf Getöteten, widmen sich Institutionen aus München, Graz und Fürstenfeldbruck jeden Monat einem Opfer, seinem Leben und seinem Schicksal.
Das Graz Museum, das Jüdisches Museum München, das NS-Dokumentationszentrum München, das Centrum für Jüdische Studien Graz, und das Jüdische Museum Wien erinnern im Dezember an Moshe (Muni) Weinberg, den Trainer des israelischen Ringerteams während der Olympischen Spiele 1972. Gerald Lamprecht macht sich auf Spurensuchen in Graz und Frohnleiten, wo die Eltern von Moshe Weinberg lebten. Sie mussten nach der NS-Machtübernahme im März 1938 aus Graz fliehen und fanden in Palästina Zuflucht.
Heimo Halbrainer / Gerald Lamprecht (Hg.):
Jüdischer Gries. Eine Spurensuche.
Geb. 300 Seiten mit zahlr. Abb. (ISBN: 978-3-902542-94-6)
Euro 25,00
Das Zentrum jüdischen Lebens in Graz befindet sich seit Mitte des 19. Jahrhundert bis heute im Bezirk Gries. Hier wurde unter anderem 1892 die Synagoge errichtet, daneben das Amtshaus und eine jüdische Volksschule. Im Umfeld der Gemeinde entstanden zahlreiche karitative, religiöse und zionistische sowie gesellschaftliche Vereine. Mit dem „Anschluss“ 1938 endeten all diese Aktivitäten. Die Nationalsozialisten zerstörten die Synagoge, lösten die Israelitische Kultusgemeinde auf und vertrieben die jüdische Bevölkerung, nachdem sie zuvor im Zuge der „Arisierung“ beraubt worden war. Nur wenige kehrten nach 1945 wieder hierher zurück und beteiligten sich am Wiederaufbau der jüdischen Gemeinde. Nach Jahrzehnten des Schweigens dauerte es bis Ende des 20. Jahrhunderts, ehe jüdisches Leben im Bezirk auch von der Öffentlichkeit wahrgenommen und Erinnerungszeichen gesetzt wurden.
Mit Beiträgen von Matthäus Berger, Isabella Bodlos, Heimo Halbrainer, Ramona Kratochwill, Gerald Lamprecht, Michaela Lang, Barbara Lorenz, Heribert Macher-Kroisenbrunner, Oliver A. Melcher, Anna Pinz, Isabella Schmidt, Thomas Stoppacher, Maria Theußl
Heimo Halbrainer/Susanne Korbel/Gerald Lamprecht (Hg.)
Der „schwierige“ Umgang mit dem Nationalsozialismus an österreichischen Universitäten. Die Karl-Franzens-Universität Graz im Vergleich.
Geb. 536 Seiten (ISBN: 978-3-902542-74-8)
Euro 29,50
Im Jahr 2020 jährte sich die demokratische Reorganisation der Karl-Franzens-Universität Graz nach den Jahren des Nationalsozialismus, die mit der Vertreibung von oppositionellen und jüdischen WissenschafterInnen ebenso wie der ideologischen Gleichschaltung großer Teile der Professorenschaft einen akademischen und moralischen Niedergang brachten, zum 75. Mal. Doch während in Bezug auf die Republik Österreich und die österreichische Gesellschaft Fragen nach dem Bruch mit dem Nationalsozialismus oder der Kontinuität zum Nationalsozialismus ebenso wie der Bewertung des 8. Mai 1945 als der „Stunde Null“ kontrovers diskutiert werden bzw. wurden, blieb eine diesbezügliche Debatte innerhalb der Universität weitgehend aus. Ein Forschungsprojekt hat diese Lücke nun geschlossen und sich mit der personellen und institutionellen Neubegründung bzw. den Kontinuitäten ebenso wie mit der (Re-)Etablierung demokratischer Strukturen, die sich letztlich auch in den vermittelten Inhalten der Lehre widerspiegeln, beschäftigt. Zudem werden in diesem Band die Maßnahmen der Entnazifizierung und des Neubeginns 1945 an den einzelnen österreichischen Universitäten und Hochschulen vorgestellt.
Was bleibt!? 25 Jahre CLIO
Zusammengestellt und eingeleitet von Heimo Halbrainer
224 Seiten mit zahlr. Abb., (ISBN: 978-3-902542-99-1)
Euro 20,00
CLIO ist ein Vierteljahrhundert alt und hat seit seiner Gründung eine Vielzahl von Aktivitäten im kulturellen und historischen Bereich in der Steiermark, aber auch darüber hinaus, gesetzt. Dabei haben wir vielfach Neuland betreten und auch so manches bleibende Zeichen gesetzt. Das reicht von der Ausstellung über den Grazer Architekten und Widerstandskämpfer Herbert Eichholzer (1998/99), der dadurch seinen Platz im öffentlichen Gedächtnis erlangt hat, oder der Ausstellung über das jüdische Leben in Graz anlässlich der Synagogen-Übergabe (2000), oder der Ausstellung unSICHTBAR im Stadtmuseum über NS-Terror, Widerstand und Verfolgung in der Steiermark (2008/09), über Wanderungen und Rundgänge im öffentlichen Raum, über eine Vielzahl an Vortragsreihen und Tagungen, aus denen zahlreiche Sammelbände entstanden sind, bis hin zu literarischen Arbeiten vergessener und verfolgter aber auch lebender Autoren sowie wissenschaftlichen Arbeiten über verschiedenste Aspekte der Zeitgeschichte. Dies alles ist in über 100 Büchern auch dokumentiert und nachzulesen. Für einige der Bücher wie auch für unsere Verlagstätigkeit haben wir Preise und Auszeichnungen erhalten.
25 Jahre nach der Gründung ist es Zeit, einmal einen Rückblick zu wagen und zudem einen Blick drauf zu werfen „Was bleibt!“. Dies haben wir mit vielen Kooperationspartner*innen – von A bis W, von Agnes Altziebler, Helga Amesberger und Brigitte Halbmayr, Werner Anzenberger, Uwe Baur, Ekaterina Degot und das Team des steirischen herbst, Sibylle Dienesch und Annette Rainer, Christian Ehetreiber, Günter Eisenhut, Elisabeth Fiedler, G.R.A.M., Tanja Gurke, Erich Hackl, Anita Hofer, Martha Keil, Günter Koberg, Helmut Konrad, Astrid Kury, Ludwig Laher, Gerald Lamprecht, Margarethe Makovec und Anton Lederer, Johannes Mindler-Steiner, Wolfgang Muchitsch, Manfred Mugrauer, Martin Polaschek, August Schmölzer, Andreas Staudinger, Christian Teissl, Erika Thümmel, Peter Uray bis Friedrich Waidacher – getan.
Peter Veran
Rüttelflug. An die fünfzig Gedichte. Mit Illustrationen von Denise Lackner und einem Nachwort von Christian Teissl
Geb. 88 Seiten (ISBN: 978-3-903425-07-1)
Euro 15,00
Von der Fülle des Daseins, von den Dingen des Lebens, den ersten und den letzten, singt Peter Veran in seinen hier versammelten Liedern, und man lauscht ihm erfreut und erstaunt, begeistert und befremdet, immer aber fasziniert und erkennt in seinem Gesang die Stimme eines Menschen, der in der Sprache den Rausch sucht, die große Ekstase und dabei zu überaus nüchternen Einsichten gelangt, der sich dahinschwinden sieht wie Schnee in der Frühlingssonne und doch zugleich ahnt: „Ich war immer/ Schon da.“
Eugen Hauber
Ich bin Photo-Amateur!“ Hg. von Bettina Habsburg-Lothringen u. Heimo Hofgartner
Geb. 120 Seiten mit zahlr. Abb. (ISBN 978-3-902542-32-8)
Euro 20,00
Der 1896 in Graz geborene Eugen Hauber erlernte ursprünglich den Beruf eines Speditionskaufmanns, den er auch mehrere Jahrzehnte ausübte, seine Leidenschaft galt jedoch schon seit den 1920er-Jahren der Fotografie. Seit 1931 Mitglied des „Clubs der Amateurphotographen Graz“ nahm er an zahlreichen Ausstellungen teil. Für seine fotografischen Arbeiten wurde er mehrfach ausgezeichnet. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges übte er als einer der Ersten in der Steiermark das Gewerbe des Pressefotografen aus. Als „Grazer Original“ und zeitweilig „ältester Pressefotograf Österreichs“ erlangte er lokale Bekanntheit. Eugen Hauber verstarb 1987 in Graz.
Das Buch ist der Band 3 der Publikationsreihe der Multimedialen Sammlungen am Universalmuseum Joanneum und skizziert anhand von Fotografien aus sechs Jahrzehnten den fotografischen Werdegang des zu Unrecht in Vergessenheit geratene Fotografen Eugen Hauber.
Karl Wimmler
Leni. Ein Leben aus unserer Nähe
Geb., 88 Seiten (ISBN 978-3-902542-95-3)
Euro 12,00
Wer ist behindert? Wer ist „normal“? Wie wird man behindert? In seinem neuen Buch erzählt Karl Wimmler über den Lebensweg einer Ende der 1950er Jahre in der Steiermark geborenen Frau. Diese auf einem tatsächlichen Leben beruhende Erzählung berührt viele Aspekte eines Frauenlebens, das sich vier Jahrzehnte lang auf den Schattenseiten der Gesellschaft bewegte. Sozial aus bescheidenen Verhältnissen stammend wird Leni als angeblich geistig Behinderte stigmatisiert, abgeschoben, behindert und drangsaliert; in der Schule, im Heim, an Arbeitsstellen, von Behörden. Aber nach langen Jahren der Qualen hatte sie auch Glück. Der Autor klagt nicht nur an, verweist nicht nur auf schlimme gesellschaftliche und politische Umstände, sondern beschreibt auch den letztlich doch mit Müh und Not gefundenen persönlichen Weg aus den Mühlen einer lebensfeindlichen Gesellschaft.
Joachim Hainzl (Hg.)
Gösting einst und jetzt. Zeitzeug*innen erzählen
352 Seiten mit zahrl. Abb., (ISBN 978-3-903425-01-9)
Euro 19,00
Im Rahmen des Kulturjahrs Graz 2020 haben wir uns gemeinsam mit Bewohner*innen von Gösting in ihrem Bezirk umgesehen und gefragt: „Wie sehen sie ihre nähere Umgebung? Was hat sich in den letzten Jahren bzw. Jahrzehnten verändert und wohin hat sich die eigene Nachbarschaft entwickelt? Wie sah es früher mit dem Verkehr aus? Welche alten Gebäude und Freiräume sind verschwunden, gerade in einem Randbezirk, der in den letzten Jahrzehnten stark von Veränderungen und Urbanisierung betroffen ist? Welche Infrastruktur und Angebote sind dazu- und welche abhandengekommen? Wie lässt sich hier arbeiten und leben? Wie wohnen? Wie sah und wie sieht das gesellschaftliche Leben im Bezirk aus? Wie wirken sich allgemeine Veränderungen auf den Alltag im Bezirk aus? Wie lassen sich aus Rückblicken Erkenntnisgewinne für das zukünftige Graz gewinnen?
Die hier versammelten Zeitzeug*innenberichte erlauben detailreiche Einblicke in die Alltagsgeschichte und die vielen Veränderungen im Bezirk in den letzten rund 90 Jahren.
Joachim Hainzl (Hg.)
Andritz einst und jetzt. Zeitzeug*innen erzählen
144 Seiten mit zahrl. Abb., (ISBN 978-3-903425-00-2)
VERGRIFFEN
Im Rahmen des Kulturjahrs Graz 2020 haben wir uns gemeinsam mit Bewohner*innen von Andritz in ihrem Bezirk umgesehen und gefragt: „Wie sehen sie ihre nähere Umgebung? Was hat sich in den letzten Jahren bzw. Jahrzehnten verändert und wohin hat sich die eigene Nachbarschaft entwickelt? Wie sah es früher mit dem Verkehr aus? Welche alten Gebäude und Freiräume sind verschwunden, gerade in einem Randbezirk, der in den letzten Jahrzehnten stark von Veränderungen und Urbanisierung betroffen ist? Welche Infrastruktur und Angebote sind dazu- und welche abhandengekommen? Wie lässt sich hier arbeiten und leben? Wie wohnen? Wie sah und wie sieht das gesellschaftliche Leben im Bezirk aus? Wie wirken sich allgemeine Veränderungen auf den Alltag im Bezirk aus? Wie lassen sich aus Rückblicken in die Vergangenheit Erkenntnisgewinne für das zukünftige Graz gewinnen? Die hier versammelten Zeitzeug*innenberichte erlauben detailreiche Einblicke in die Alltagsgeschichte und die vielen Veränderungen im Bezirk in den letzten rund 90 Jahren.
Joachim Hainzl / Maryam Mohammadi (Hg.)
Wir schaffen das! Afghanische Frauen in der Steiermark.
96 Seiten mit zahlr. Abb. (ISBN 978-3-903425-05-7)
Euro 11,00
“Wir schaffen das!“ lautet der Titel eines im Herbst 2021 im öffentlichen Raum von Graz gezeigten Fotoprojekts von Maryam Mohammadi und Joachim Hainzl.
Neben den Fotoarbeiten der portraitierten neunzehn afghanischen Steirerinnen finden sich in der Publikation Statements und biographische Berichte der nach Österreich geflüchteten Frauen sowie Beiträge von Elisabeth Fiedler, Katrin Bucher Trantow, Sophie Ederer, Daniela Grabovac und Masomah Regl.
NEUE BÜCHER HERBST 2021
Heimo Halbrainer
Terror und Erinnerung. NS-Institutionen und Orte des Widerstands im Bezirk Geidorf. Ein Rundgangsführer
Brosch. 48 Seiten mit zahlr. Abb. ISBN: 978-3-902542-96-0
Euro 5,00
Unmittelbar nach der Machtübernahme der Nationalsozialisten im März 1938 wurden auch in Graz all jene Institutionen des NS-Regimes installiert, die in Deutschland seit 1933 die gesamte Gesellschaft durchdrangen und für die Verfolgung und den Terror verantwortlich zeichneten. Ab 1938 wurden zudem neue Ämter und Behörden geschaffen, die vor allem die Verfolgung der jüdischen Bevölkerung betrieben. Viele dieser Institutionen hatten prominente Adressen in der Innenstadt, viele interessanterweise aber auch im dritten Gemeindebezirk, in Geidorf. Sichtbare Spuren gibt es heute keine mehr, die ehemalige NS-Präsenz im Bezirk ist heute, 75 Jahre danach, unsichtbar. Seit einigen Jahren erinnert man sich – wenn auch verhalten – an einzelne Menschen aus dem Bezirk, die dem Regime Widerstand leisteten, mit ein paar Stolpersteinen.
Die wenigen sichtbaren, vielfach aber unsichtbaren Orte wollen wir mit unseren Rundgängen und dem Rundgangsführer in Erinnerung rufen.
Claudia Zerkowitz-Beiser:
Meine jüdische Familie. Ihr Leben in Graz und ihre Auslöschung.
Geb., 208 Seiten mit über 300 teils farbigen Abb. ISBN 978-3-902542-91-5
Euro 25,00
Über die Vergangenheit wurde in meiner Familie nicht viel gesprochen und wenn, dann vor allem über den Urgroßvater, den Stadtbaumeister, der das Haus gebaut hat, in dem wir noch heute wohnen. Der den Kastner und die Zeremonienhalle am jüdischen Friedhof geplant hat, die 1938 im Zuge des Novemberpogroms zerstört wurde. Und natürlich über das Margaretenbad, das der Familie gehört hatte.
Gänzlich fehlten in der Familienerzählung jedoch die dunklen Seiten: die Fluchtgeschichten mehrerer Familienmitglieder sowie die Ermordung meines Großvaters im Konzentrationslager, seiner Schwestern irgendwo im Osten und die der Urgroßmutter in Theresienstadt.
Dieses Buch mit vielen Briefen und Fotos meiner Familienangehörigen, ergänzt durch umfassende Recherchen, hält nun neben der Geschichte des Aufbaus auch die Erinnerung an diesen Teil meiner Familie wach und gibt zugleich Zeugnis über ein Stück Zeitgeschichte von Graz.
Ernst Fettner:
„Geh' du voran“ Ein Jahrhundert. Hg. v. Jana Waldhör.
Geb., 184 Seiten mit über 200 teils farbigen Abb. ISBN 978-3-902542-93-9
Euro 25,00
In tagebuchartigen Fotoalben dokumentierte der 1921 geborene Journalist Ernst Fettner das vergangene Jahrhundert: die Jugend im jüdischen Waisenhaus in Baden, seine Erfahrungen als Lehrling in verschiedenen Wiener Betrieben vor dem Hintergrund der Machtergreifung der Nationalsozialisten und die damit verbundene Flucht nach Großbritannien, wo er schließlich auf einer Farm im Norden Schottlands landete. Dort erreichten ihn verzweifelte Briefe seiner Familie, die er in Wien zurücklassen musste und die großteils im Konzentrationslager ermordet wurde.
Er erzählt auch vom Eintritt in die Streitkräfte der britischen Armee, für die er bis zum Ende des Krieges kämpfte und von den Hoffnungen auf ein neues Österreich. Als mittlerweile junger Kommunist war Ernst Fettner fest entschlossen, nach Kriegsende nach Österreich zurückzukehren und am Wiederaufbau des Landes teilzunehmen – und zwar mit der Feder in der Hand. Er wurde Journalist, schrieb zunächst für den Volkswille in Kärnten, später für die Volksstimme in Wien und wurde später auch Präsidiumsmitglied der Journalistengewerkschaft.
Hans Veigl
Wittgensteins Cambridge. Einübung in Lebensformen.
Geb. 304 Seiten, ISBN: 978-3-902542-92-2.
Euro 25,00
Ludwig Wittgenstein (1889-1951) – das sind Name und Eckdaten einer Existenz, die nach Ansicht vieler die herkömmliche Philosophie grundlegend verändert hat. Man kann in ihm, so schrieb 1994 der Oxford-Professor Sir Anthony Kenny, „durchaus den größten Philosophen dieses Jahrhunderts sehen, und sein Einfluss war stark und breit, vor allem in England und Nordamerika“. Internationale Kolloquien in aller Welt, Filme, Romane, Theaterstücke, musikalische Werke und auch ein Ballett beschäftigen sich mit Leben und Werk. Österreichs höchstdotierter Wissenschaftspreis ist nach ihm benannt und mehrere Ankäufe von Wittgenstein-Manuskripten durch die Österreichische Nationalbibliothek macht diese zur zweitbedeutendsten Schriftensammlung des Philosophen nach Cambridge und noch vor Oxford. Das Buch soll in diesem Zusammenhang an die 70. Wiederkehr seines Todesdatums erinnern sowie an den Entwicklungsweg des Philosophen von seinem in Wien und an der Front des Ersten Weltkrieges verfassten Tractatus, seine Zusammenarbeit mit dem „Wiener Kreis“ wie an sein späteres Wirken in Cambridge, wo seine mittlere wie späte Philosophie entstand, ohne freilich die Bezüge zu Österreich zu verlieren.
Manfred Theisen
Der Koffer der Adele Kurzweil. Roman. Taschenbuch
230 Seiten, ISBN 978-3-902542-86-1
Euro 9,50
Im Jahr 1994 wurden am Dachboden einer Polizeistation in Auvillar, 50 km nördlich von Toulouse, Koffer gefunden, die der Grazer Familie Kurzweil gehört haben, die 1938 als Juden verfolgt aus Graz haben fliehen müssen. Im Zuge der im August 1942 in ganz Frankreich durchgeführten Jagd auf Juden wurde auch die Familie Kurzweil verhaftet und ins KZ Auschwitz deportiert. Der deutsche Jugendbuchautor Manfred Theisen bettet die Geschichte der Adele in eine Rahmenhandlung ein: Die 15-jährige Mara fährt in den Ferien mit ihren Eltern nach Frankreich in das kleine Dorf Auvillar. Dort wollen Maras Eltern ein verfallenes Haus kaufen und herrichten. Mara ist davon nur mäßig begeistert, doch als die Familie das Haus besichtigt, entdeckt Mara in einer Schublade ein altes Tagebuch. Wie sich herausstellt, enthält es die Aufzeichnungen eines Jungen aus dem Jahr 1942, der über seine Liebe zu Adele Kurzweil schreibt.
Heimo Halbrainer
Sepp Filz. Walz, Widerstand, Wiederaufbau
Geb., 334 Seiten (ISBN 978-3-902542-80-9)
Euro 25,00
Am 8. Mai 1945 übernahmen die Widerstandskämpfer rund um Sepp Filz die Macht im Bezirk Leoben. Diese weithin unbekannte Geschichte des Widerstands gegen den Nationalsozialismus steht auch im Mittelpunkt des Buches über Sepp Filz. Daneben gibt das Buch aber auch einen Überblick über die Geschichte von Leoben-Donawitz in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts: von den sozialen und politischen Kämpfen am Vorabend des Ersten Weltkriegs und 1918/19, dem Hunger und der Not, dem Aufschwung und den Krisen der Zwischenkriegszeit, den politischen Auseinandersetzungen Ende der 1920er und Anfang der 1930er Jahre. Es handelt aber auch davon, wie nach der Befreiung vom Nationalsozialismus 1945 Sepp Filz im Zentrum des Neubeginns im Bezirk stand und vom beginnenden Kalten Krieges.
Franz Fauth
Fotograf, Musiker und Bauer aus Korbin in der Weststeiermark. Herausgegeben von Heimo Hofgartner. (Publikationsreihe der Multimedialen Sammlungen 2)
Geb. 180 Seiten (ISBN: 978-3-902542-87-8)
VERGRIFFEN
Der zweite Band der Publikationsreihe der Multimedialen Sammlungen des Universalmuseum Joanneum ist dem weststeirischen Fotografen Franz Fauth (1870–1947) gewidmet, einem der ersten Lichtbildner des Bezirks Deutschlandsberg.
Das von Franz Fauth hinterlassene fotografische Werk widerspiegelt die großen gesellschaftlichen Veränderungen und radikalen politischen Umbrüche der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. In seine Lebens- und Wirkungszeit fallen zwei Weltkriege, der Untergang der Monarchie, die Geburt der Ersten Republik, die umkämpfte Zwischenkriegszeit, der „Anschluss“ 1938 und letztlich die Befreiung im Mai 1945. Innerhalb von 30 Jahren verließen die wehrfähigen männlichen Familienmitglieder, Freunde und Bekannten das Sulmtal, um in den Krieg zu ziehen. Viele kehrten nicht mehr, kriegsversehrt oder nach monatelanger Gefangenschaft zurück. Die Militarisierung und Uniformierung der Gesellschaft spiegeln sich in den fotografischen Aufnahmen wider: Gesichter des Stolzes und voller Siegesgewissheit treffen auf jene voller Skepsis, Angst und Ernüchterung. Der Bilderbogen spannt sich von Soldaten der k. k. Armee bis hin zu Hitlerjungen, SA-Angehörigen und letztlich Soldaten der Deutschen Wehrmacht. Die Folgen der Kriege zeigten sich nicht nur in der Abwesenheit der wehrfähigen Männer und den im Laufe der Kriege zunehmenden wirtschaftlichen Folgen. Beide Weltkriege brachten fremde Soldaten in die Heimat. Um 1915/16 waren es russische, um 1941 französische Soldaten, die als Kriegsgefangene in der Region vor allem in der Landwirtschaft Zwangsarbeit leisten mussten. Auch vom Balkan auf dem Rückzug befindliche deutsche Truppenteile machten im Bezirk Halt. 1945 kamen letztlich die Bulgaren und die jugoslawischen Partisanen bzw. Angehörige der Jugoslawischen Volksbefreiungsarmee als Befreier vom Hitler-Regime.
Daniel Hoffmann
Die Welt zerbirst!“ Ein Essay zu Uriel Birnbaums Sonettzyklus „In Gottes Krieg“, (Vorlesungen des Centrums für Jüdische Studien 14)
Geb., 178 Seiten mit zahlr. Abb. (ISBN: 978-3-902542-88-5)
Euro 12,00
Uriel Birnbaum, 1894 in Wien geboren, 1956 in Holland gestorben, Sohn des berühmten jüdischen Gelehrten Nathan Birnbaum, veröffentlichte 1921 den Sonettzyklus „In Gottes Krieg“, in dem er sein literarisches und zeichnerisches Talent in einem ausdrucksvollen Kunstwerk verwirklichte.
„In Gottes Krieg“ ist eine Art Tagebuch, in dem Birnbaum seine Kriegserlebnisse in der klassischen Form des Sonetts verarbeitete. Die zahlreichen Zeichnungen des Autors im Buch erinnern in der surrealen Weise, in der sie Schrecken und Ängste des Menschen im Krieg aufzeigen, an Alfred Kubins Kunst.
Daniel Hoffmanns Studie stellt in kritischer Analyse zum einen die Verbindungen zur jüdischen Tradition und zum zeitgenössischen jüdischen Diskurs über den Weltkrieg her, zum anderen deutet er „In Gottes Krieg“ als religiös-ästhetisches Programm eines eigenwilligen Künstlers.
Trude Philippsohn-Lang
On My Way to Adoption. My Story, Written for Elly. Erinnerungen einer Grazerin im englischen Exil 1939–1942. Hg. v. Dieter A. Binder und Gerald Lamprecht.
Geb. 332 Seiten (ISBN: 978-3-902542-81-6)
Euro 25,00
Im Herbst 1942 schreibt Trude Lang in Horwood House in England ihre Erfahrungen der Flucht vor den Nationalsozialisten aus Graz Anfang 1939 und der ersten Jahre in der Emigration in England nieder. Sie tut dies auf Englisch und der Titel ihres Textes On My Way to Adoption ist wie die Sprachwahl gleichsam programmatisch für ihren Willen, die Vergangenheit hinter sich zu lassen und ein neues Leben in einer neuen Heimat zu beginnen.
Trude Lang wurde 1915 in eine großbürgerliche Grazer jüdische Familie hineingeboren. Sie maturierte in Graz und konnte nach dem „Anschluss“ 1938 ihr Geschichtestudium noch mit einer „stillen Promotion“ abschließen. Ihr Text ist ein eindringliches Zeugnis für die äußeren und inneren Schwierigkeiten, mit denen Jüdinnen und Juden auf ihrer Flucht vor den Nationalsozialisten konfrontiert waren.
Peter Veran
Europäische Lese. Einhundertsechzig Gedichte. Und eines. Und ein letztes. Mit Illustrationen von Denise Lackner
Geb., 274 S. (ISBN 978-3-902542-89-2)
Euro 28,00
Nach seiner vielbeachteten Groteske um Engelbert Dollfuß, Plädoyer eines Märtyrers, legt der steirische Autor Peter Veran nun sein zweites Buch vor. Hier präsentiert er sich von einer völlig anderen, überraschenden Seite: als Lyriker jenseits aller lyrischen Moden und als passionierter Leser im mehrfachen Sinne des Wortes. Veran wandert durch die Haupt- und Seitentrakte einer imaginären Bibliothek, die den Geist Europas, seiner Rebellen und Außenseiter, aufbewahrt und lebendig erhält. Zugleich blättert er im Buch seines Lebens. Den Blick stets auf andere gerichtet – Zeitgenossen und Persönlichkeiten ferner Epochen, Berühmte und Verkannte, unruhige, schöpferische Geister allesamt –, schärft er sein eigenes Profil und zeichnet, in vielen Variationen, sein eigenes Bild: einmal überschwänglich, einmal melancholisch, einmal zornig, einmal zart, einmal polemisch und dann wieder leise und verhalten, einmal selbstbewusst und dann wieder voller Zweifel an sich selbst, immer aber von einer tiefen, ungebrochenen Freude am Dasein erfüllt.
Peter Veran ist das literarische Pseudonym des Juristen und Historikers Werner Anzenberger.
Franz Mikusch:
Für die Freiheit Österreichs! Bei den slowenischen Partisanen und im Ersten Österreichischen Bataillon. Herausgegeben und mit einer Einleitung sowie einem Nachwort versehen von Heimo Halbrainer und Alex Mikusch.
Geb., 184 Seiten mit zahlr. Abb. ISBN: 978-3-902542-76-2
Euro 18,00
Als im Frühjahr 1944 Widerstandskämpfer in Kapfenberg verhaftet wurden, mussten in Graz Franz und Aurelia Mikusch untertauchen. Sie flohen zu den slowenischen Partisanen, in deren Reihen sie kämpften, ehe Aurelia Mikusch als Krankenschwester ins Spital der 31. Partisanen-Division überstellt und Franz Mikusch in die Propagandaabteilung eingegliedert wurde, wo er u.a. Flugblätter schrieb, die sich an deutsche Soldaten richteten. 1945 kamen beide in das Erste Österreichische Bataillon, in dessen Reihen sie an der Einnahme von Kocevje (Gottschee) am 3. Mai und dem Einmarsch in Ljubljana am 9. Mai 1945 beteiligt waren. Franz Mikusch führte in dieser Zeit Tagebuch und schrieb nach seiner Rückkehr mehrere Texte über seine Tätigkeit im Widerstand. Diese Beiträge, wie auch die Texte, die er in der Zeitung der Partisanen geschrieben hat, werden mit dem Tagebuch veröffentlicht und mit einer Einleitung und weiteren historischen Informationen, Bildmaterial und Dokumenten über ein beinahe vergessenes Kapitel über Österreicher, die aktiv für die Befreiung vor 75 Jahren gekämpft haben, ergänzt.
Was bewegt die Jugend? Kann die Jugend was bewegen? Jugendbewegungen in Diktatur und Demokratie. Hg. v. CLIO und erinnern.at Steiermark
70 Seiten (ISBN 978-3-902542-90-8)
Euro 5,00
Im Projekt „Was bewegt die Jugend? Kann die Jugend was bewegen?“ setzten sich steirische Schülerinnen und Schüler in einem offenen Dialog mit WissenschafterInnen, ExpertInnen und LehrerInnen mit Fragen auseinander, was die Jugend in diesem Jahrhundert bewegt hat bzw. was Jugendliche bewegen konnten und kann. Die Themenpalette reicht von Fragen, welche Formen des Widerstands Jugendliche während der Zeit des Nationalsozialismus ausübten, über Fragen, welche Rolle sie bei den Protesten gegen Umweltzerstörung oder in verschiedenen Demokratiebewegungen in den letzten Jahrzehnten spielten, bis hin zur Frage, welche Bedeutung unterschiedliche Musikrichtungen für Jugendbewegungen hatte und hat.
Hans-Peter Weingand:
Die KPÖ und der Februar 1934. Mit den internen Berichten der KP-Bezirksgruppen und Karten des Bundesheeres.
Geb. 256 Seiten mit zahlr. Abb. ISBN: 978-3-902542-83-0,
Euro 24,00
Über 85 Jahre nach den Kämpfen im Februar 1934 und dem Übertritt von zigtausenden SozialdemokratInnen zur KPÖ dokumentiert dieses Buch diesen Wandel und präsentiert darüber hinaus einen bisher praktisch unbekannten Quellenbestand. Diese erlauben Einblicke in die illegale KPÖ, liefern weiterführende Informationen zu lokalen Ereignissen oder zu sozialgeschichtlich interessanten Fragen.
Heimo Halbrainer / Gerald Lamprecht / Michaela Wolf (Hg.):
„Dort wo man Bücher verbrennt, verbrennt man auch am Ende Menschen.“ Bücherverbrennungen in der Vergangenheit, Gegenwart und in der Erinnerung.
Geb. 190 Seiten, ISBN: 978-3-902542-72-4
Euro 24,00
Im Mai 1933 initiierten nationalsozialistische Studierende die „Aktion wider den undeutschen Geist“. Massen folgten dem Aufruf und verbrannten über 20.000 Bücher. Nach dem „Anschluss“ fanden auch in Salzburg und einigen anderen Orten Bücherverbrennungen statt. Allerorts wurde zudem zur „Säuberung der Bibliotheken“ aufgerufen; nur Universitätsbibliotheken sollten das „Gift“ aufbewahren, um die Kenntnis um dieses nicht zu verlieren. Doch „Bücher, das wissen wir, kann man nicht verbrennen“, lautete das Fazit einer Gedenkrede von Erich Kästner, der 1933 Zeuge der Bücherverbrennung in Berlin war, im Jahr 1947.
Der vorliegende Band setzt sich mit dem nationalsozialistischen Büchermord und den Säuberungen von Bibliotheken in Österreich auseinander und bettet diese sowohl in eine Vor- als auch Nachgeschichte ein.
Jüdisches Geidorf? Eine historische Spurensuche.
Hg. v. Heimo Halbrainer und Gerald Lamprecht. Brosch., 92 Seiten ISBN: 978-3-902542-85-4
Euro 7,50
Ab der Mitte des 19. Jahrhunderts konnten sich vermehrt auch Jüdinnen und Juden in Graz niederlassen und ab 1863/69 eine eigene Gemeinde gründen. Viele kamen aus den umliegenden Regionen der Habsburgermonarchie, vor allem aus Westungarn, und ließen sich zunächst in den traditionellen Zuwandererbezirken der Murvorstadt, in Lend und Gries nieder. Mit der Verankerung in Graz und dem sozialen Aufstieg setzte über die Jahre eine innerstädtische Migration von den ärmlicheren Bezirken in die bürgerlichen Bezirke Geidorf und St. Leonhard ein.
Das Buch - von Studierenden der Karl-Franzens-Universität gemeinsam mit Heimo Halbrainer und Gerald Lamprecht erarbeitet – geht der Geschichte der jüdischen BewohnerInnen von Geidorf nach und erzählt anhand einzelner Schicksale ihre Geschichte.
Uto Laur: Amateurfotografien zwischen 1930 und 1970.
Herausgegeben von Bettina Habsburg-Lothringen und Heimo Hofgartner. Geb. 120 Seiten ISBN: 978-3-902542-82-3
Euro 20,00
Das Buch widmet sich Uto Laur, einem in Vergessenheit geratenen Grazer Amateurfotografen und -filmer. 1904 in einem Vorort von Kursk geboren, übersiedelte Uto Laurs Familie 1907 zu den Großeltern mütterlicherseits nach Graz. Der sonntägliche Besuch des 1906 gegründeten ersten Grazer Kinos gemeinsam mit seiner Mutter hat Laurs Lebensweg entscheidend beeinflusst.
Nach einer beruflichen Odyssee als Praktikant bei der Großdeutschen Partei, in einer Bank und schließlich im Filmgeschäft begann er 1931, mit 27 Jahren, als Operateur im Ton-Kino zu arbeiten. Diesen Beruf übte er bis zu seiner Pensionierung aus. Laur beschäftigte sich darüber hinaus auch selbst mit dem Medium Film und war zudem als Amateurfotograf aktiv. Einige seiner Fotografien fanden sich ab Mitte der 1930er-Jahre auch in verschiedenen Tageszeitungen abgebildet.
Louise an Egon Zweig. Briefe einer jüdischen Frau im Ersten Weltkrieg.
Herausgegeben und mit einer Einleitung versehen von Dieter J. Hecht
Geb. 324 Seiten (ISBN: 978-3-902542-67-0) CLIO: Graz 2019
Euro 25,00
Die Briefe von Louise Zweig an ihren Ehemann Egon geben Einblicke in das Leben einer Wiener jüdischen Familie während des Ersten Weltkrieges. Eine Rarität, denn Briefe von Frauen aus dem Ersten Weltkrieg blieben im Gegensatz zu jenen von Männern selten erhalten; die meisten gingen bereits während des Kriegs verloren. Louises Briefe thematisieren die Erziehung der Kinder, die Lebensmittelversorgung und Politik sowie das Verhältnis zwischen Frau und Mann. Eine zentrale Funktion der Briefe war die Aufrechterhaltung der Kommunikation zwischen Heimat und Front. Mittels Feldpostbriefe und Postkarten ließ Louise ihren Mann am Familienalltag teilhaben. Sie teilte mit ihm die Sorgen über kranke Kinder und die Glücksmomente beim Zwetschkenknödelessen genauso wie ihre Meinungen zur Russischen Revolution und zum Zionismus.
CLIO Bücher 2019
Karl Wimmler: Menschen, Bücher, Katastrophen. Erzählungen, Anmerkungen, Einsprüche.
Geb., 194 Seiten (ISBN 978-3-902542-78-6) CLIO: Graz 2019
Euro 18,00
Wie schon bei seinem 2017 bei CLIO erschienenen Band „Mein Graz“ interessieren Karl Wimmler auch in seinem neuen Buch die Zusammenhänge von Geschichte, Kunst, Kultur, Politik – allerdings nicht in theoretischen Abhandlungen. Die zwei Duzend „Erzählungen, Anmerkungen, Einsprüche“, so der Untertitel, verbinden Persönliches mit Allgemeinem, Lokales mit Globalem, Historisches mit Aktuellem. Unterschiedliche Ausgangspunkte führen den Autor beispielsweise von seinem Kindheitsort nach Auschwitz oder zu einem Oberlandesgerichtsrat nach Graz, von aufständischen k.&k.-Matrosen zu einem aktuellen steirischen Landesrat oder über Stalingrad bis zu einem rebellischen Jugendsommer im Wien des Jahres 1976.
Nicole Pruckermayr (Hg.)
Demokratie und Frieden auf der Straße: Comrade Conrade. Ein Kunst-, Forschungs- und Friedensprojekt in Graz 2016–2019.
Geb., 256 Seiten (ISBN 978-3-902542-79-3) CLIO: Graz 2019
Euro 21,00
Die Conrad-von-Hötzendorf-Straße ist eine der großen Boulevards von Graz. Die Straße ist einerseits durch die hohe Dichte sowohl an demokratiepolitisch wichtigen Institutionen als auch an populären Landmarken relevant. Andererseits ist sie auch durch ihre Benennung nach dem umstrittenen k.u.k. Feldmarschall Franz Conrad von Hötzendorf immer wieder im Fokus. Der von Nicole Pruckermayr herausgegebene Sammelband ist die fünfte und abschließende Diskursplattform des interdisziplinären Kunst-, Forschungs- und Friedensprojektes „COMRADE CONRADE. Demokratie und Frieden auf der Straße“. In Texten von 34 Autor_innen beleuchtet er die Straße aus unterschiedlichsten theoretischen Perspektiven wie Erinnerungskultur, Intersektionalität, Stadtanthropologie und zeitgenössischer Kunst.
Georg Monogioudis: Der Vorrat. Das Wirtschaften der Menschen von der Steinzeit bis heute und seine Auswirkungen auf die Gesellschaft.
Brosch. 366 Seiten (ISBN: 978-3-902542-77-9), CLIO: Graz 2019,
Euro 22,00
Am Anfang war der Vorrat. Er war die Folge einer günstigen Konstellation im natürlichen Umfeld des Menschen und schickte die Menschheit auf eine Reise, die noch andauert. Der Vorrat änderte die Art der menschlichen Gesellschaft und bekam in ihrer Existenz und ihrer Entwicklung eine zentrale Stellung, aus der er bisher nicht wegzudenken wäre. Er trat gemeinsam mit der Menschheit in die Geschichte ein und nahm maßgeblich Einfluss auf die gesellschaftlichen Strukturen. Die Wandlungen des Vorrats betrafen seine Art, seinen Träger, die gesellschaftlichen Schichten, die über ihn verfügten – was das „Gesicht“ der jeweiligen Gesellschaft gestaltete –, und vor allem sein Ausmaß, seine Größenordnung in der Relation mit den sonstigen Daten einer Gesellschaft. Letztere, seine Größenordnung, überschritt zu unserer Zeit alle Grenzen. Eine Gesetzmäßigkeit der Natur sorgte als Folge dieser Überschreitung dafür, dass der Vorrat seine Art verlor. Seine Vorratsfunktion wuchs ins Absurde. So endete der gesellschaftliche Vorrat als pervertiertes Ergebnis einer allumfassenden Ritualisierung und steht einer dringend notwendigen weiteren Entfaltung der menschlichen Gesellschaft im Wege.
Widerstand und Verfolgung in der Steiermark. ArbeiterInnenbewegung und PartisanInnen 1938–1945.
Hg. vom Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes. Mit einer Einführung von Heimo Halbrainer. Bearbeitet von Elisabeth Holzinger, Manfred Mugrauer und Wolfgang Neugebauer.
Geb. 760 S., mit 150 Abb., ISBN: 978-3-902542-61-8
Euro 25,00
Das vom Dokumentationsarchiv des österreichischen Widerstandes (DÖW) herausgegebene Buch – der insgesamt 14. Band der Bundesländer-Edition – umfasst zwei große Teilbereiche des antifaschistischen Widerstands in der Steiermark: zum einen den Widerstand der organisierten ArbeiterInnenbewegung, also jenen von sozialistischen und kommunistischen Widerstandsgruppen, zum anderen den bewaffneten Widerstand, also jenen von PartisanInnengruppen. Im Mittelpunkt stehen hier die bewaffneten Gruppen der „Österreichischen Freiheitsfront“, dann die österreichischen Freiheitsbataillone, die 1944/45 im Rahmen der Jugoslawischen Volksbefreiungsarmee im Einsatz waren und denen zahlreiche steirische Kämpfer angehörten, sowie die Kampfeinsätze im Rahmen der alliierten Armeen. Ein Sonderfall des antifaschistischen Widerstands und Exils ist die Rolle von Steirerinnen und Steirern im Spanischen Bürgerkrieg. Ein dritter, kleinerer Teilbereich hat überparteiliche Widerstandsgruppen zum Gegenstand, die sich unter Einschluss von VertreterInnen der ArbeiterInnenbewegung formierten und im lokalen Rahmen agierten.
Heimo Halbrainer: „Wenn einmal die Saat aufgegangen, …“ Letzte Briefe steirischer Widerstandskämpferinnen und -kämpfer aus Todeszelle und Konzentrationslager
Geb. 360 S., mit zahl. Abb., ISBN: 978-3-902542-75-5
Euro 20,00
Zwischen 1938 und 1945 wurden in der Steiermark über 20.000 Menschen aus politischen Gründen von der Gestapo verhaftet. Tausende kamen in Konzentrationslager oder wurden vor ein nationalsozialistisches Gericht gestellt und hingerichtet. Bevor sie hingerichtet wurden, durften sie noch einen letzten Brief schreiben. So beendete etwa am 6. Dezember 1942 der Graz Architekt Herbert Eichholzer seinen Abschiedsbrief an den ehemaligen Sekretär der Sezession Graz, Gustav Scheiger, mit den Worten: „Wenn einmal die Saat aufgegangen, wenn unser damaliges Wollen sichtbare Früchte tragen wird, wenn das Verständnis für unsere Art auch da bei uns unten einmal anklingt, dann Gustav und Ihr anderen, denkt an Euren Herbert!“ Eichholzers Brief ist einer von über 70 Briefen und Kassibern, in denen die zum Tode verurteilten WiderstandskämpferInnen Abschied von Familie und Freunden nehmen und ihnen nicht selten bis zuletzt Trost zusprechen.
Ágnes Havas: Mit meiner Zwillingsschwester in Auschwitz. Aus dem Ungarischen von Lukas Markl. Mit einem Nachwort von Heimo Halbrainer.
Geb., 198 S. mit zahlr. Abb. ISBN: 978-3-902542-62-5
Euro 19,00
Àgnes Havas wurde mit ihrer Schwester Judit 1928 in Budapest als Töchter einer Angestellten und eines Lehrers für Französisch und Ungarisch geboren. Die Zwillinge wuchsen in einem Haushalt auf, in dem sie schon sehr früh mit Büchern und Bildung in Berührung kamen, übersetzte doch ihr Vater fremdsprachige Romane für den Dante Verlag aus dem Französischen, Englischen und Russischen. Ab ihrem vierten Lebensjahr lebte die Familie in einer damals kleinen westlich von Budapest gelegenen Ortschaft, in Rákosszentmihály, die heute zu Budapest gehört und ein Teil des 16. Bezirks ist. Unmittelbar nach dem Einmarsch deutscher Truppen setzte die Verfolgung der ungarischen Juden ein. Auch die Familie Havas wurde nach Auschwitz deportiert, wo die Zwillinge in die Station von Dr. Josef Mengele landeten, während der Vater und die Großmutter zu den Alten kamen und sofort ermordet wurden. Im November 1944 wurden Àgnes und Judit mit einem Transport in ein kleines Lager nach Mährisch Weißwasser überstellt, wo sie gemeinsam mit rund 300 Frauen, v.a. ungarische Jüdinnen, im Außenlagern des Konzentrationslagers Groß-Rosen für Telefunken arbeiten mussten. Da die beiden Zwillingsschwestern Deutsch sprechen und schreiben konnten, wurden sie der Qualitätskontrolle zugeteilt. Anfang Mai 1945 von sowjetischen Truppen befreit, machten sie sich gemeinsam auf den Heimweg nach Budapest, wo sie Ende Mai nach einer mehrwöchigen Odyssee ankamen, noch im Sommer 1945 maturierten und im Herbst mit dem Studium begannen.
Heimo Halbrainer / Gerald Lamprecht / Bettina Ramp (Hg.): Wie geht Widerstand? Widerständisches Verhalten im 20. und 21. Jahrhundert
80 Seiten, ISBN: 978-3-902542-12-0
Euro 6,00
Sechs steirische SchülerInnengruppen haben sich in einem offenen Dialog mit WissenschafterInnen, ExpertInnen und LehrerInnen mit Aspekten widerständischen Verhaltens gegen Unrecht, Gewalt und Diktatur im 20. und 21. Jahrhundert auseinandergesetzt. Dabei wurde den Fragen nachgegangen, was denn Widerstand sein könne, welche Handlungsspielräume der/die Einzelne in diktatorischen ebenso wie demokratischen Systemen hatte/hat, welche Formen von Widerstand es gegeben hat und gibt. Die Themenpalette reicht hierbei vom Widerstand durch Hilfe für Verfolgte des Nationalsozialismus bis hin zu BürgerInnenprotesten gegen gegenwärtige Bauvorhaben und für den Umweltschutz.
CLIO Bücher 2018 (Auswahl)
Heribert Macher-Kroisenbrunner: We hope to go to Palestine. Das jüdische DP-Lager Admont 1946–1949.
Geb., 176 S. mit zahlr. Abb. ISBN: 978-3-902542-63-2
Euro 22,00
Nach Ende des Zweiten Weltkrieges waren hunderttausende von Menschen zu Flüchtlingen geworden und auf der Suche nach einer neuen Heimat. Darunter auch viele Jüdinnen und Juden, die die nationalsozialistische Vernichtungspolitik überlebt hatten und in ihre ursprüngliche Heimat nicht mehr zurückkehren konnten oder wollten, da ihnen ihre kulturellen, sozialen und wirtschaftlichen Lebensgrundlagen zerstört worden waren. Die Alliierten subsummierten sie alle unter dem Begriff Displaced Persons (DP´s) und kümmerten sich gemeinsam mit unterschiedlichen Hilfsorganisationen um ihre Versorgung. Tausende dieser jüdischen DP´s kamen auch in die Steiermark und wurden hier in mehreren Lagern – das größte in Admont – zwischen 1946 und 1949 betreut, ehe viele von ihnen auf Grund der Veränderungen der weltpolitischen Lage ihre Weiterreise antreten konnten.
Auf Basis von umfangreichen bislang noch nicht ausgewerteten Quellen aus österreichischen, englischen und amerikanischen Archiven konnte nun eine Lücke der steirischen Zeitgeschichtsforschung geschlossen werden. Dieses Buch wirft einen umfassenden und zugleich detaillierten Blick auf die Geschichte des DP-Lagers in Admont, seine Bewohner und Bewohnerinnen sowie auf die Interaktion mit der Umgebungsgesellschaft.
Mathias Lichtenwagner / Ilse Reiter-Zatloukal (Hg.): „... um alle nazistische Tätigkeit und Propaganda in Österreich zu verhindern“. NS-Wiederbetätigung im Spiegel von Verbotsgesetz und Verwaltungsstrafrecht
Geb. 108 S. (ISBN 978-3-902542-68-7)
Euro 18,00
Mit Artikel 9 des Österreichischen Staatsvertrages von 1955, dem auch der Titel des Buches entnommen ist, hat sich Österreich verpflichtet, Gesetze gegen faschistische und nationalsozialistische Betätigung zu erlassen. Zu diesem Zweck ergingen das Verbotsgesetz und zwei, dieses flankierende Verwaltungsgesetze, das Abzeichengesetz und das Einführungsgesetz zu den Verwaltungsverfahrensgesetzen. Die Anwendung dieser Gesetze wirft in der Praxis aber immer wieder Fragen hinsichtlich von Zuständigkeiten, konkreter Auslegung, Abgrenzung untereinander und Doppelverfolgung auf. Auch politisch stehen diese Gesetze aufgrund der Strafhöhe, Beschränkung auf den Nationalsozialismus und Einschränkung der Meinungsfreiheit in der Öffentlichkeit zur Debatte.
Mit diesen Problemfeldern in Praxis und Theorie beschäftigte sich Anfang 2018 eine interdisziplinäre Tagung an der Wiener Rechtswissenschaftlichen Fakultät, deren Ergebnisse nun in diesem Band zusammengeführt wurden. Damit wird ein Beitrag zum besseren Verständnis jener gesetzlichen Regelungen geleistet, die einer Nachwirkung des Nationalsozialismus in Österreich Einhalt gebieten wollen.
Martin Amschl: Das Rote Graz. 150 Jahre Grazer Sozialdemokratie.
Geb., 328 S. mit zahlr. Abb. ISBN: 978-3-902542-73-1
Euro 22,00
„Das Rote Graz“ von Martin Amschl befasst sich als erstes Buch mit der gesamten Geschichte der Grazer Sozialdemokratie. Von der Gründung des Arbeiterbildungsvereins im Jahr 1868 bis zur Gegenwart wird die sozialdemokratische Bewegung in der steirischen Landeshauptstadt untersucht. Dabei stehen sowohl parteiinterne Entwicklungen, als auch der Einfluss, den die Partei auf die Stadt Graz hatte, im Vordergrund. Die historischen Stationen beinhalten den Kampf der behördlich verfolgten sozialdemokratischen Bewegung im 19. Jahrhundert, den Aufstieg zur dominierenden Partei in der Ersten Republik, die Verfolgung durch Ständestaat und Nationalsozialismus sowie die Geschichte der Grazer SPÖ in der Zweiten Republik. Ein besonderer Schwerpunkt wird auf die führenden Genossinnen und Genossen gelegt. Zu diesem Zweck enthält das Buch eine umfassende Beschreibung der wichtigsten aus Graz stammenden sozialdemokratischen Mandatarinnen und Mandatare. Ergänzend zur sozialdemokratischen Geschichte bietet das Buch auch einen kompakten Überblick zur ereignisreichen Grazer Historie der letzten 150 Jahre.
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